Nagetierbekämpfung

Die Nagetiere sind in der größten Anzahl vorkommende Säugertiere auf der Welt. Ihre Vermehrung in großer Menge verursacht bedeutende Probleme, die das Gesundheitswesen, die Tiermedizin, die Wirtschaft und auch das Allgemeinbefinden von Menschen betreffen. In der Landwirtschaft und besonders in der Tierhaltung und in der humanen Umgebung – von den Nagetieren die Ratten hervorgehoben – sind zwei Arten von größerer Bedeutung: Die Hausratte und die Wanderratte. Als mechanise Faktoren liefern sie Krankheitserreger an dem Fell und an den Pfoten. Mit Harn, Kot und verschiedenen Ausscheidungen verschmutzen sie Viehfutter, Futterstellen, Buchten, Ställe, Lebensmittel in den Lagern des Großhandels und andere Gebrauchsgüter, usw., wodurch Seuchen hervorgerufen und erhalten werden. (Denken Sie an die Dosengetränke: Waschen Sie den Dosendeckel, bevor Sie die Dose an den Mund führen?) In den großen Tierhaltungsbetrieben verursachen die Ratten schwere Schädigungen in den Gebäuden vom Keller bis zum Dachgeschoß. Mit ihren stendig wachsenden Schneidezähnen benagen sie die Elektrizitätsleitungen und die Isolierstoffe. Auch neben ihrer versteckten Lebensweise stören sie die Ruhe von anderen Tieren, wodurch die Herstellung von Produkten vermindert wird.

Die große Mehrheit dieser Tiere zieht eine einzige große Nahrungsquelle in die Großstädte: der kommunale Abfall. Das Kanalsystem, das weggeworfene Lebensmittel, die Mülltonnen und die Müllschlucker bilden einen solchen Nahrungsgrund, an den eine volle Kette der Tiere, die sich miteinander ernähren, ihr Leben bauen. Unter diesen Abfallverzehrern sind die Nagetiere die Herrscher.

Eine wirkungsvolle Bekämpfung gegen sie kann – trotz aller „sich damit abfindenden Meinungen” – verwirklicht werden

Lebensweise

Wanderratte: Sie bevorzugen am liebsten die verschmutzteren Lebensräume unter der Erde und unter dem Boden (Erdhöhlensysteme, Abwasserkanäle, Düngerschächte). Die Nester bauen sie direkt unter Gebäuden an geschützten Stellen, aber sie siedeln oft in fertigen Hohlräumen an, die sie dann weiter vergrößern. Das Rattennest hat wenigstens 2 aber im allgemeinen 3-4 Ausgänge. In den Großstädten siedeln sie auch in der Kanalisation an, aber sie können ihre Nester auch in den Gebäuden unter den angesammelten und seit langem an einer Stelle gelagerten Materialien (z.B. im Sand, Schutt, Ziegelhaufen, Heu- und Strohhaufen oder in den Holz- und Baumaterialien in der Nähe von Gebäuden) aufbauen.

Hausratte: Sie leben in der direkten Nähe von Menschen. Sie bauen ihre Nester auf dem Dachboden von Gebäuden an warmen, trockenen Stellen, besonders dort, wo Getreide (z.B. Meis, usw.) gelagert wird, aber sie können sich unter angesammelten Materialien einnisten. An Borden von Schiffen, in Häfen und deren Speichersystemen kommt meistens diese Art vor.

Ernährungsweise

Wanderratte: Sie sind Allesfresser, der tägliche Nahrungsbedarf ist durchschnittlich 50-100 Gramm. Wegen ihres schnellen Grundstoffwechsels beziehungsweise für die Abnutzung ihrer Zähne müssen sie sich dauernd ernähren bzw. nagen. Sie fressen gern vermischte Nahrungen, einen Teil ihrer Ernährungsstoffe decken sie auch aus dem Abfall. Falls sie die Möglichkeit haben, wählen sie unter den Ernährungsstoffen, sie kosten vielerlei Lebensmittel, aber sie fressen nur die für sie entsprechenden. Sie bevorzugen gern Nahrungen mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 50-70%, in deren Mangel fressen sie trockene Nahrungen, dabei erhöht sich aber ihr Flüssigkeitsbedarf. Das verdorbene, muffelige, dumpfige Lebensmittel fressen sie nicht gern. Hunger und Durst können sie sehr schlecht ertragen. Mangels Lebensmitteln fressen sie auch ihre Jungen oder kranke Artgenossen auf. Sie fressen in geschützten und ruhigen Umständen.

Hausratte: Sie sind Allesfresser, wählen unter ihren Nahrungen gern und bevorzugen hauptsächlich die Körnerfrüchte. Wie bei den Wanderratten wird die Zusammensetzung ihrer Nahrung durch die Umstände des Lebensraums beeinflusst.

Besonderheiten

Wanderratte: Sie sind ausgeprägte Nachttiere, führen eine versteckte Lebensweise und am Tage befinden sie sich im Nest. Sie kommen aus dem Nest vorsichtig heraus und laufen auf gewohnten Wegen, und zwar immer so, dass eine Seite ihres Körpers nah an eine Fläche ist. Auf offenen Flächen rennen sie schnell durch. Sie führen eine soziale Lebensweise, leben in Herden, die aus mehreren Rattennestern bzw. Rattenfamilien stehen. Wegen ihrer territorialen Verhaltensweise markieren und beschützen die kleinere oder größere Gruppen ihr eigenes Gebiet, aber innerhalb von diesem Gebiet bedürft jedes Tier seines eigenen Bereichs, und wenn das nicht gegeben ist, kann sich die Ratte auch agressiv verhalten. Sie sind sehr lernfähig, schlau und haben eine argwöhnische Natur, sie ernähren sich möglichst mit gewohnten Nahrungen, sind aber sehr neugierig. Sie können schnell laufen, geschickt klettern und schwimmen und sehr gut springen. Ihr Instinkt der Sauberkeit ist sehr entwickelt, unter ruhigen Umständen entfernen sie sofort die nach Fressen oder Wanderung am Körper angeklebten Verschmutzungen. Sie lecken den Fell so lange, bis der sauber wird.

Hausratte: Sie sind klüger als die Wanderratten, aber sind durch Instinkten weniger geschützt. Sie sind äußerst geschickt, können gut klettern aber schwimmen schlecht. Sie sind eine sehr erfinderische und unglaublich anpassungsfähige Tierart, und (ähnlich wie die Küchenschaben) können fast alles überleben.
Sie haben eine neugierige und spielerische Natur. Da sie mehr Flöhen im Fell haben als die Wanderratten und leben in direkter Nähe von Menschen, sind aus der Hinsicht von Seuchengefahr auch gefährlicher. Auch neben ihrer versteckten Lebensweise stören sie die Ruhe von Tieren, wodurch die Herstellung der Produkte vermindert wird.

Ihre Übervermehrung können wir nur dann verhindern, wenn wir ihre Verhaltungs-, Nahrungs- und Bewegungsweise sowie ihren Organismus und ihre Anatomie gut kennen. Ausschließlich nur anhand dieser Kenntnisse kann verantwortlich unternommen werden, bei fachgerechter Verwendung von Vertilgungsmitteln die Nagetierbekämpfung durchzuführen. Nach der erfolgreichen Bekämpfung von Ratten müssen die Vorbeugungs- und Erhaltungsarbeiten im Interesse des „rattenfreien” Zustands fortgefahren werden. Diese Arbeiten sind einerseits präventive andererseits kurative Tätigkeiten. Präventive Maßnahmen sind die Durchführung von Kontrolluntersuchungen in von Fachleuten festgestellten Zeiträumen, Instandhaltung und Ersetzung giftiger Köder. Als kurative Maßnahmen sind der ständige Kontakt und die Konsultation wichtig, bei Tierhaltungsbetrieben mit dem verantwortlichen Leiter und mit den Tierpflegern.
Das neue, Gerinnungshemmstoff enthaltene Vertilgungsmittel gegen Nagetiere tötet im allgemeinen nach einmaligem Verbrauch die Ratten und Mäuse. Seine Anwendung ist sicher, weil es den Wirkstoff in kleinerer Konzentration enthält, als die bisher bekannten und angewandten Mittel, trotzdem kann es aber auch die Nagetiere vernichten, die gegen andere Vertilgungsmittel schon resistent geworden sind. Durch seinen speziellen Wirkstoff kann die Vergiftung von Menschen vorgebeugt werden.

 

Einige Daten zum Nachdenken:

Die Ratten sind schon im Alter von 3 Monaten geschlechtsreif. Die Tragezeit dauert nur 3 Wochen lang, das bedeutet bei den Hausratten 2-4 Würfe im Jahr, bis die Wanderratten werfen drei- bis siebenmal einen Wurf von cca. 10 Jungen. Ihr Futterbedarf ist durchschittlich 15-20 kg pro Jahr, also der direkte Schaden kann mit einer einfachen Multiplikation ausgerechnet werden. Laut Berechnungen wird das Fünftel des Weltgetreidevorrats von Ratten verfresst (Daten der WHO, Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen).

Dreimal so viel Futter wird aber von ihnen verschmutzt! Ihr Kot kann etwa 200.000 Salmonellenbakterien enthalten, und sie entleeren sich ungefähr 16.000mal in einem Jahr. Sie übertragen Maul- und Klauenseuche, Schweinepest, Leptospirose, usw. (Daten der WHO, Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen)